picture-alliance / KPA / Montage jW Jede Menge Kohle für das Zwei-Prozent-Ziel der NATO, nicht für das Zwei-Grad-Ziel des Pariser A...
Landstriche versteppen und verwüsten, Gletscher und Polkappen schmelzen rapide dahin, tropische Stürme in noch nie dagewesener Intensität ziehen Schneisen der Verwüstung – die Erde brennt, nicht nur das Amazonasgebiet. »Fridays for Future« kann nicht die Feuerwehr sein, aber die globale Klimabewegung hat Alarm geschlagen. Für den heutigen Freitag sind weltweit Proteste in etwa 2.600 Städten in mehr als 150 Ländern angekündigt.
Streikende Schülerinnen und Schüler haben bereits erreicht: Führende Politiker können die Tatsache des menschengemachten Klimawandels nicht mehr ignorieren. Das »Klimakabinett« der Bundesregierung wird voraussichtlich heute seinen Plan verabschieden. Es sollen in den kommenden vier Jahren etwa 40 Milliarden Euro für eine lebenswerte Zukunft investiert werden. Zum Vergleich: 44 Milliarden Euro werden fürs Militär bereitgestellt – allein im kommenden Jahr. Für den Krieg ist immer Geld da, jede Menge. Zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes der NATO in den Rachen zu werfen, hat höhere Priorität, als die Erderwärmung bis 2030 auf zwei Grad zu begrenzen. Jeder siebte Euro aus dem Bundeshaushalt fließt in die Maschinerie des Tötens.
Wissenschaftler befürchten, das »Klimapaket« werde sich auf unverbindliche Eckpunkte beschränken. Da kann CSU-Chef Markus Söder noch so tönen, eine »Revolution für Deutschland« stehe bevor, wie er am Donnerstag propagierte. Automobil-, Energie- und Rüstungskonzerne werden die schon zu verhindern wissen. Das Problem heißt Kapitalismus. Ein wahrer Revolutionär, Fidel Castro, machte bereits 1992 vor der UN-Konferenz in Rio de Janeiro klar: »Die Konsumgesellschaften sind die Hauptverantwortlichen für die grauenhafte Vernichtung der Umwelt.« Er wusste, was zu tun ist: »Schluss mit dem Egoismus, Schluss mit dem Vorherrschaftsbestreben, Schluss mit der Gefühllosigkeit, der Unverantwortlichkeit und dem Betrug! Morgen wird es zu spät sein.«
by via junge Welt
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